Wir sind der Auffassung, dass Psychotherapie, Psychoedukation, Coaching, Akupunktur und Bewegungstherapie und die damit verbundenen Veränderungen der Lebensgewohnheiten bei psychischen Erkrankungen langfristig deutlich wirksamer sind, als Psychopharmaka. Nichts desto Trotz gibt es Situationen und Erkrankungen, bei denen der Einsatz von Psychopharmaka sinnvoll, vielleicht sogar zwingend erforderlich sein kann. Diese Situationen besprechen wir dann mit unseren Patienten, um die für den Patienten beste Lösung zu finden. Hierbei verfahren wir nach dem Leitsatz:
Wir nutzen in unserer Praxis folgende Gruppen von Psychopharmaka:
In erster Linie nutzen wir hier zum einen antriebssteigernde selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer wie z.B. Escitalopram (Cipralex) und zum anderen beruhigende und schlaffördernde Präperate wie Mirtazapin (Remeron), je nachdem ob der Patient mehr unter Antriebsmangel oder mehr unter Schlafstörungen leidet. Diese Medikamente sind sehr gut verträglich und zeigen meist schnelle Erfolge. Da die medikamentöse Therapie alleine allerdings langfristig kaum Veränderungen bringt, neigen Patienten nach der Therapie mit Antidepressiva vermehrt zu Rückfällen. Daher kombinieren wir Antidepressiva fast immer mit weiteren Therapieelementen und versuchen sie bei leichten bis mittelgradigen Depressionen sogar ganz zu vermeiden.
Neuroleptika sind hochwirksame Medikamente, die in erster Linie bei paranoider Schizophrenie, akuter Manie, deliranten Zustandsbildern und stark angetriebenen Zustandsbildern genutzt werden. In unserer Praxis werden wir diese Art Medikamente nur höchst selten benutzen.
Beruhigungsmittel, wie zum Beispiel Lorazepam (Temesta), sind kurzfristig einsetzbare und gut verträgliche Psychopharmaka, die uns helfen, die ersten Tage einer Krise und kurzfristige krisenhafte Situation besser und einfacher überstehen zu können. Sie sind keinesfalls für einen längerfristigen Einsatz gedacht.
Stimmungsstabilisierer, wie zum Beispiel Valproat, werden bei Bipolaren Störungen oder schweren Depressionen eingesetzt. In unserer Praxis werden wir diese Medikamente voraussichtlich sehr selten benötigen.
Wann immer möglich und sinnvoll, setzen wir auf gut verträgliche pflanzliche Präperate wie Baldrian, Hopfen oder Johanniskraut. Diese Arzneimittel, die uns direkt von der Natur zur Verfügung gestellt werden, sind deutlich wirkungsvoller, als von Vielen angenommen. Allerdings haben auch sie Nebenwirkungen, so dass wir auch hier versuchen möglichst sparsam zu sein.
Bedingt durch unserer Traditionell Chinesischen Hintergrund verschreiben wir in Einzelfällen auch Chinesische Kräutermischungen, die bei verschiedenen Krankheitsbildern sehr gute Wirkungen zeigen. Diese Kräuter werden kontrolliert biologisch angebaut (meist in der Schweiz) und von einem Schweizer Grosshandel vertrieben. Dies führt zu einer sehr hohen Produktqualität.